2010 habe ich mit der Astrofotografie begonnen, anfänglich weniger aufgrund meines Interesses für Astronomie, vielmehr um ein neues Entwicklungsprojekt zu eröffnen. Und das kam so: Einige Jahre vorher hatte ich mir eine digitale Canon-Spiegelreflexkamera EOS 400D für die übliche Familien- und Urlaubsfotografie gekauft. 2008 entdeckte ich dann den Anschluss für einen Kabelauslöser an der Kamera und habe mir eine kleine Elektronik gebastelt, mit der ich Gewitterblitze aufnehmen konnte: der Blitz löste selbst die Kamera aus. Da dies keine abendfüllende Beschäftigung war, kam bald das nächste Projekt: Wassertropfen, die durch eine Lichtschranke fielen und damit Kamera und Kamerablitz auslösten. Aber auch dieses Thema hatte sich nach einigen gelungenen Bildern erschöpft. Die nächste Herausforderung wurde gesucht. Dann kam die Idee: könnte man nicht am Himmel mehr fotografieren, als man mit bloßem Auge sehen kann? Vermutlich ja. Mir war aber klar, dass dafür lange Belichtungszeiten erforderlich wären und die Sterne in der Zeit nicht still stehen würden. Die Kamera musste also nachgeführt werden, um den Sternen zu folgen. Der erste Prototyp bestand aus zwei Holzplatten, die sich gegeneinander drehten, angetrieben von einer Gewindespindel und einem Schrittmotor. Leider dreht der Motor bei konstanter Geschwindigkeit aufgrund der Geometrie die Kamera nicht mit konstanter Geschwindigkeit um die Drehachse. Er musste von einem Rechner gesteuert werden, der jeweils die Zeit zum nächsten Drehschritt berechnet und dann den Impuls an den Motor gibt. Den Rechner stets dabei haben zu müssen, ist einerseits eine Belastung, andererseits eröffnet es aber auch weitere Möglichkeiten. Die Wichtigste: Ich kann die Fotos gleich vor Ort kontrollieren und analysieren. Und kann mir einige weitere Hilfsmittel schaffen. Die Entwicklung dieser Nachführung, von der ich später gelernt habe, dass man diese "einfache" Art als "Barndoor" (Stalltür oder Scheunentor) bezeichnet, hat mir viel Spaß bereitet. Sie beinhaltete Holz- und Metallbearbeitung, Elektronik und Programmierung, sowie einige Berechnungen. Dabei half mir mein beruflicher Hintergrund: Nach Studium und Ausbildung zum Gymnasiallehrer für Physik und Mathematik war ich statt in die Schule zu einer Unternehmensberatung gegangen und hatte dort Programmieren gelernt und auch erste Projekte geleitet. Nun aber zurück zu meiner ersten Barndoor. Die ersten Fotos waren vielversprechend, zeigten aber auch schnell die Grenzen dieser sehr einfachen Bauweise auf: Insbesondere bewegten sich die beiden Platten gegeneinander so ruckelig, dass die Sterne auf den Fotos nicht rund waren. Zudem war die Vorrichtung nicht steif genug, um die Kamera bei etwas Wind ruhig zu halten. Neben diesen mechanischen Problemen zeigten sich viele andere Aufgabenstellungen, an die ich zuvor nie gedacht hatte:
Das sind längst noch nicht alle Fragen und es kommen auch heute immer wieder neue hinzu. Diese werde ich aber
hier nicht beantworten. Zu vielen dieser Fragen finden sich Antworten auf den verschiedenen Seiten meiner Website.
Und das Schöne ist, auch wenn ich viele der Fragen schon gelöst habe, es kommen immer wieder Ideen für neue,
bessere Lösungen hinzu - "das Bessere ist der Feind des Guten". Und das hält u.a. den Spaß an diesem Hobby aufrecht. Noch ein paar Informationen zu meiner Person: Ich bin 1954 in Hamburg geboren und bin seit 1980 mit meiner Frau Annelie verheiratet, die ebenfalls ein Hobby intensiv betreibt: Patchen und Quilten, d.h. Stoffe zerschneiden und wieder zusammennähen. Wir haben zwei erwachsene Kinder und inzwischen (Stand November 2017) auch drei Enkelkinder. Neben Familie, Haus und Garten und der Astrofotografie habe ich noch ein weiteres Hobby: "pädagogisches Segeln". Ich segele Dickschiff, meist auf der Ostsee, und bringe Segelschülern dieses Handwerk in Theorie und Praxis bei. So ist auch der Lehrer in mir nicht ganz verloren gegangen. Nach dem Ende meines Berufslebens habe ich zudem nach einer "ernsthaften" Aufgabe gesucht und diese in der Krisenintervention (korrekt: PSNV Psychosoziale Notfallversorgung) in Hamburg gefunden. Das KIT (Kriseninterventionsteam) betreut Betroffene in den ersten Stunden nach einem stark belastenden oder traumatischen Ereignis (siehe auch unter: "Links - Verschiedenes"). |